Julian Gorus

Der aus Bulgarien stammende, 1978 in Varna geborene Julian Gorus studierte zunächst in seiner Heimatstadt Varna bei Elisaveta Stoyanova. Im Anschluss an das folgende Aufbaustudium am Mainzer Peter Cornelius-Konservatorium in den Jahren 1999 bis 2003 erhielt er wichtige Unterstützung und Anregung bei Nikolaus Lahusen in Bremen und bei András Hamary in Würzburg. Meisterklassen u.a. von Günter Ludwig (Köln) und Paul van Ness (USA) schlossen sich an, aber auch persönliche Unterweisungen wie etwa durch den ungarischen Pianisten Ferenc Rados. Seit 2006 bereitete sich Gorus in Weimar unter der Leitung des Pianisten und Hochschulrektors Rolf-Dieter Arens auf das Konzertexamen vor, das er Ende 2008 ablegte..
Julian Gorus nahm 2003 an zwei international ausgeschriebenen Wettbewerben teil: am "Bremer Klavierwettbewerb" und nur wenige Wochen später am Weimarer "Franz Liszt"-Wettbewerb. Und beide Konkurrenzen gewann er in souveräner Manier, in Bremen zusätzlich den Publikumspreis und den Preis für die überzeugendste Darbietung eines eigens für den Wettbewerb komponierten Stückes! Wie schnell sich auch nach den Erfolgen der Reifegrad bei Julian Gorus erhöht hat, zeigte sich, als er drei Jahre später in Weimar im Rahmen der Liszt-Nacht ein Liszt-Programm spielte – mit der "Dante-Sonate" als denkwürdigem Höhepunkt. Denn Julian Gorus verstand es nun, auch die letzten "Ungebärdigkeiten" seines jugendlichen Elans zu zügeln, in den "himmlischen" Passagen eine Tiefe der Versenkung, einen Grad der reinen, wie unschuldigen Sinnlichkeit gleichsam singend anzusprechen, wie er nur jenen Klavierspielern erreichbar ist, die dazu berufen sind, ein bekanntes Werk als eine sozusagen unerhörte Neuigkeit zur Diskussion zu stellen.
Julian Gorus' Beziehung zum Medium Klavier darf man mit dem unmodernen Wort 'innig' bezeichnen. Er überzeugt bei den gestalterischen Entscheidungen mit seiner Vorstellungsgabe, einem auf Text- und Werkanalyse beruhenden Eigensinn und vor allem durch seine rein manuellen Möglichkeiten. Sie liegen weit über dem Durchschnitt, zeigen ihn nicht nur als gründlich ausgebildeten Pianisten, sondern als Virtuosen – im Bedachtsamen wie im Exzentrischen.
Von Julian Gorus' wichtigen Auftritten wären Konzerte im Rahmen des Bonner Beethovenfestes, beim "Varna Summer", im Rahmen einer "Europäischen Liszt-Nacht"-Tournee mit Stationen in Utrecht, Budapest, Paris und Weimar sowie ein viel beachteter Abend beim namhaften Deutschlandsberger "Klavierfrühling" in der südösterreichischen Steiermark hervorzuheben.