Wettbewerb 2020/21
Seit mehr als zwei Jahrzehnten gibt der Europäische Klavierwettbewerb alle zwei Jahre jungen Pianistinnen und Pianisten aus Europa einschließlich der GUS, Georgien, der Ukraine, der Türkei und Israel die Möglichkeit, ihr Können einem breiten, interessierten Publikum vorzustellen und sich einer qualifizierten Jury zu stellen.
Der Wettbewerb im Jahr 2020 wurde aufgrund der weltweiten Covid19-Krise auf 2021 verschoben. Wir freuen uns, dass der Wettbewerb ab der 2. Runde in Präsenz in Bremen vom 12.-18.7.2021 stattfinden konnte. Die 1. Runde wurde per Video ausgetragen.
Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen Förderern und Preisstiftern, die den diesjährigen Wettbewerb unterstützt haben:
Die Sparkasse Bremen (Gut für Bremen Stiftung der Sparkasse in Bremen)
Familie Saacke
Familie Osmers
Heinz Peter und Annelotte Koch-Stiftung
Waldemar Koch Stiftung
Karin und Uwe Hollweg-Stiftung
Bremer Tageszeitungen AG
Internationaler Arbeitskreis Frau und Musik e.V.
Jury
Konstanze Eickhorst – Vorsitzende (Deutschland)
Konstanze Eickhorst wuchs in Bremen auf und erhielt dort im Alter von
fünf Jahren den ersten Klavierunterricht bei Ewald Fexer. Ihr wichtigster
musikalischer Mentor wurde Karl-Heinz Kämmerling, der sie als Elfjährige
in seine Klasse aufnahm. Wertvolle Impulse vermittelte ihr außerdem Vlado
Perlemuter in Paris.
Der Gewinn der ersten Preise bei den internationalen Wettbewerben ›Clara
Haskil‹ und ›Geza Anda‹ sowie vordere Platzierungen beim
Bach-Wettbewerb in Toronto und dem ›Concours Reine Elisabeth‹ waren
Auslöser für eine erfolgreiche Karriere als Solistin und Kammermusikerin.
Konstanze Eickhorst ist Mitglied des international renommierten
Linos-Ensembles. Zahlreiche CD-Einspielungen (cpo, Capriccio, Genuin)
dokumentieren die Breite ihres Repertoires.
Als 28-jährige zur Professorin in Hannover ernannt, folgte sie einige
Jahre darauf einem Ruf an die Musikhochschule Lübeck. Konstanze Eickhorst
leitet Meisterkurse für Solisten und Ensembles und wird als Jurorin zu
internationalen Wettbewerben eingeladen.
Ian Fountain (Großbritannien)
Bereits im Alter von 19 Jahren, begeisterte Ian Fountain als jüngster
Gewinner des Arthur Rubinstein Piano Masters-Wettbewerbs in Tel Aviv. Er
studierte Klavier bei Sulamita Aronovsky am RNCM. Seit dieser Zeit hat er
eine vielseitige und abwechslungsreiche Karriere hinter sich, in der er in
ganz Europa, den USA, Großbritannien und Fernost mit Orchestern wie dem
London Symphony Orchestra und Sir Colin Davis, dem Israel Philharmonic
Orchestra und Zubin Mehta auftrat. Auch spielte er unter anderem mit dem
Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, der Philharmonie, den London
Philharmonic, Halle, CBSO, dem Vienna Chamber Orchestra, Singapore Symphony
und Utah Symphony. In Moskau wurde er eingeladen, die Saison 1992/93 des
Moskauer Konservatoriums zu eröffnen, und in Polen feierte er den 150.
Todestag von Chopin, indem er beide Chopin-Konzerte in Krakau spielte.
Als Solist trat er in bedeutenden Zentren wie New York, Chicago, Paris,
Berlin, Madrid und Jerusalem auf. Er ist regelmäßiger Gast
internationaler Festivals wie dem Prager Frühling, Berlin,
Schleswig-Holstein, Enescu (Bukarest) und Kuhmo.
Ian Fountain hat ein umfangreiches Repertoire von über 60 Konzerten,
darunter den gesamten Zyklus der Mozart-Konzerte. Als Kammermusiker
arbeitet er seit vielen Jahren mit Musikern wie David Geringas, Ulf
Hoelscher und dem Mandelring- und Kaiserquartett zusammen und tritt auf
Konzerten und Festivals in ganz Europa, Japan und Korea auf.
Ian Fountain hat mehrere von der Kritik hoch gelobte Aufnahmen gemacht.
Darunter für EMI (Klaviersonaten des 20. Jahrhunderts), CRD (Beethoven
Diabelli Variations) und für Sony und Haenssler Classics die kompletten
Werke für Cello und Klavier von Beethoven, Chopin und Mendelssohn und
Rachmaninov mit dem Cellisten David Geringas. 2008 arbeitete er an der
Vorbereitung der vorliegenden Ausgaben von Beethovensonaten und Variationen
für Klavier und Cello im Henle Verlag in München, mit. Im Januar 2019
wurden seine Fingersätze für die gesamten Beethoven-Variationen für
Klavier in der neuen Henle-Ausgabe veröffentlicht.
Ian Fountain ist seit 2001 Professor für Klavier an der Royal Academy of
Music in London. Seine Schüler haben viele Wettbewerbe und Auszeichnungen
gewonnen. Er hält einen jährlichen Sommer-Meisterkurs in Cervo, Italien,
und weitere Meisterkurse in der ganzen Welt, in China und in ganz Europa.
Er war Jurymitglied bei zahlreichen internationalen Klavierwettbewerben,
unter anderem beim Arthur Rubinstein-Wettbewerb 2011.
Andreas Groethuysen (Deutschland)
Andreas Groethuysen, in München geboren, studierte Klavier bei Ludwig Hoffmann in München und bei Peter Feuchtwanger in London. Nach einigen Jahren des solistischen Konzertierens schloss Groethuysen sich mit Yaara Tal zu einem Klavierduo zusammen, das seitdem zum Mittelpunkt seiner künstlerischen Tätigkeit geworden ist und mit Auftritten in den meisten Ländern Europas, in Asien, Nord- und Südamerika im internationalen Konzertleben aktiv ist. Eine exklusive Zusammenarbeit mit SONY CLASSICAL ermöglichte dem Duo eine beispiellose Serie von bislang über 30 CDs, die mit zahlreichen Preisen (10x „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“, 5x „Echo-Preis“, und „Cannes Classical Award“) ausgezeichnet wurden. Andreas Groethuysen leitet eine Klasse für Soloklavier und Klavierduo am Mozarteum in Salzburg.
Violetta Khatchikyan (Russland)
Violetta Khachikyan ist eine vielseitige Konzertpianistin und gefeierte
Kammermusikpartnerin. Geboren in Krasnodar (Südrussland), studierte sie
unter anderem am renommierten staatlichen Rimski-Korsakow-Konservatorium in
Sankt Petersburg und an der Musikhochschule Lübeck in der Klasse von Prof.
Konstanze Eickhorst, wo sie das Konzertexamen absolvierte. Violetta
Khachikyan ist Gewinnerin des Europäischen Klavierwettbewerbs Bremen und
Preisträgerin zahlreicher Internationalen Wettbewerbe wie des George
Enescu-Musikwettbewerbs Bukarest (2.Preis) , des Maj-Lind-Wettbewerbs
Helsinki (3.Preis), des Scottish-International-Piano-Wettbewerbs Glasgow
und des PaderewskiInternational-Piano-Wettbewerbs.Wichtige künstlerische
Impulse erhielt sie von Willem Brons, Dmitri Baschkirow, Karl-Heinz
Kämmerling, Pawel Gililow, Paul Badura-Skoda und Leon Fleisher.
2007 legte Violetta Khachikyan ihre erste Solo-CD im Rahmen eines
Stipendiums des Lion Clubs Deutschland vor. Es folgte eine Einspielung vom
Radio Bremen mit Werken von Rachmaninow, Schumann, Scarlatti und Hiller.
Sie konzertiert regelmäßig in Europa, Japan und Brasilien und arbeitete
unter anderem mit dem BBC-Scottish-Symphony-Orchestra, dem
Helsinki-Philharmonics, dem Bremer Philharmonikern, dem Philharmonischen
Orchester der
Hansestadt Lübeck und dem Akademischen Symphonischen Orchester Sankt
Petersburg zusammen.
Zahlreiche Konzertauftritte führten sie zum Beethovenfest Bonn, zum
Schleswig-Holstein Musikfestival, zum
Aarhus-International-Piano-Festival,zum Brahms-Festival Lübeck und zum
vielen anderen. Als Kammermusikpartnerin tritt sie regelmäßig mit jungen
Ensembles im Konzerthaus Berlin und in der Berliner Philharmonie auf und
arbeitet mit renommierten Musikern wie Jens Peter Maintz, Troels Svane,
Konstantin Heidrich und Sebastian Klinger zusammen.
Violetta Khachikyan ist Dozentin an der Musikhochschule Lübeck und der UdK
Berlin.
Am Ende 2017 ist eine neue Solo-CD von Violetta mit Werken von Robert
Schumann und Theodor Kirchner erschienen.
Matthias Kornemann (Deutschland)
Matthias Kornemann, 1967 in Lippstadt/Westfalen geboren, studierte
Germanistik, Musikwissenschaften, Kunstgeschichte und Publizistik in
Münster und Wien. 1997 promovierte er mit einer Arbeit über den
Neuromantiker und Mythenforscher Eduard Stucken. Zwischen 2003 und 2016 war
er für die Erschließung des aus der Ukraine zurückgekehrten Notenarchivs
der Sing-Akademie zu Berlin verantwortlich.
Schon seit Schulzeiten widmete er sich der Musikkritik, zunächst in der
Lokalpresse, seit 1993 als Musikpublizist regelmäßig für Magazine wie
Rondo, Stereo und FonoForum. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt dabei im
Klavierrepertoire. Matthias Kornemann publizierte Bücher über Johannes
Brahms, die Zeltersche Liedertafel und das Klavier. Zur Zeit arbeitet er an
einer „Kulturgeschichte des Klaviers“, die im Bärenreiter-Verlag
erscheinen wird.
Gülsin Onay (Türkei)
Gülsin Onay begann ihre Klavierausbildung im Alter von drei Jahren und gab ihr erstes öffentliches Konzert im türkischen Radio, als sie gerade einmal sechs Jahre alt war. Mit Hilfe eines besonderen staatlichen Stipendiums konnte sie bei Ahmed Adnan Saygun und bei Mithat Fenmen studieren und danach das Pariser Konservatorium besuchen, wo sie im Alter von 16 Jahren ihre Abschlussprüfung bestand und dabei den Prestige-Preis „Premier Prix du Piano“ gewann. Schon bald folgten Preise in den bekanntesten internationalen Klavierwettbewerben, so z.B. in dem Marguerite Long-Jacques Thibaud-Wettbewerb in Paris und in dem Ferruccio Busoni-Wettbewerb in Bozen.
Gülsin Onays wirklich internationale Karriere fand dann in 80 verschiedenen Ländern aller Kontinente statt, von Venezuela bis Japan. Gülsin Onay ist darüber hinaus z.B. mit folgenden Dirigenten aufgetreten: Vladimir Ashkenazy, Erich Bergel, Michael Boder, Andrey Boreyko, Jörg Faerber, Vladimir Fedoseyev, Edward Gardner, Neeme Jarvi, Emmanuel Krivine, Ingo Metzmacher, Esa-Pekka Salonen, José Serebrier, Vassily Sinaisky, Stanislaw Wislocki und Lothar Zagrosek. Die Festival-Auftritte von Gülsin Onay reichten von Berlin, Warschau, Granada und Würzburg bis nach Newport, Schleswig-Holstein und Istanbul.
Da Gülsin Onay eine exzellente Chopin-Interpretin ist, wurde sie im Jahre 2007 mit der Verleihung einer staatlichen Medaille durch das Land Polen geehrt. Frau Onay ist zudem weltweit als die beste Interpretin der Musik von A. Adnan Saygun anerkannt, dessen Werke in ihren Konzerten und Aufnahmen einen hohen Stellenwert einnehmen und dessen zweites Klavierkonzert ihr gewidmet worden war. Ihr wurden ferner die Ehrentitel „State Artist“ und „Soloist for the Presidential Symphony Orchestra“ verliehen. Gülsin Onay ist „Artist in Residence“ der Bilkent-Universität in Ankara und hat Ehrendoktorgrade der Bosporus-Universität in Istanbul sowie der Hacettepe-Universität in Ankara erhalten. Die „Sevda-Cenap And Music Foundation“ verlieh Gülsin Onay im Jahre 2007 die begehrte „Honorary Award: Gold Medal“, und außerdem wurde sie in den „Donizetti Classical Music Awards“ des Jahres 2011 als „Pianist of the Year“ ausgezeichnet. Im Jahre 2014 schließlich erhielt sie auch noch die Ehrenmedaille des 42. Istanbuler Musikfestivals.
Erik Tawaststjerna (Finnland)
Erik T. Tawaststjerna ist Professor an der Sibelius Academy in Helsinki.
Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. an der Musikakademie Wien und
der Juilliard School, ebenso wie die Doktorwürde an der New York
University. Bereits 1968 startete seine musikalische Karriere, nachdem er
den zweiten Preis des Finnischen “Maj Lind piano competition”
gewann. Es folgten Konzerte weltweit. 1990 wurde er eingeladen, im
Königspalast von Tokyo zu konzertieren.
Erik Tawaststjerna spielte das Gesamtwerk Jean Sibelius’ (BIS
records) ein und gab Meisterklassen an zahlreichen Hochschulen in Europa
und Asien. Viele seiner Studenten erreichten Preise bei internationalen
Klavierwettbewerben.
Zudem war er bereits Mitglied der Jury bei internationalen
Klavierwettbewerben in Fort Worth, Barcelona, Dublin, Valencia, Vilnius,
London, Wien, Oslo, New York, Weimar, u.a..